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Laufendes Projekt der Regionalgruppe Hamburg des Deutsch - Palästinensischen Frauenvereins:
Kindergarten in Khan Yunis/Gazastreifen
Kinder sind als schwächstes Glied der Gesellschaft von
schwierigen politischen und gesellschaftlichen
Situationen besonders betroffen. Das gilt auch für die
palästinensischen Kinder im Gazastreifen, besonders für
die Kinder in den Flüchtlingslagern, wo Zehntausende von
Menschen nach wie vor in drangvoller Enge und großer
Armut leben.
Die tragischen Ereignisse seit September 2000,ganz
besonders die Blockade des Gazastreifens seit Anfang
2006 und die Kriege Israels gegen Gaza im Dezember 2008
und Januar 2009, im März und November 2012 und im
Juli/Augst 2014 haben
gezeigt, dass das Leben der Kinder im Gazastreifen immer
wieder von Angst, Unsicherheit und Entbehrungen geprägt
und nicht selten in großer Gefahr ist.
Die pädagogische Betreuung der Kinder im Gazastreifen ist nach wie vor unzureichend. Es gibt zu wenige Kindergärten, und nur ein Bruchteil davon wurde von staatlicher Seite eingerichtet. Der Großteil der existierenden Kindergärten wird von Nichtregierungsorganisationen, zumeist einheimischen Frauenorganisationen, betrieben, die dafür auf finanzielle Hilfe von
außen angewiesen sind.
Der Deutsch-Palästinensische Frauenverein sieht es als
eine seiner wichtigsten Aufgaben an, die Situation der
Kinder im Gazastreifen durch die Einrichtung und
finanzielle Unterstützung von Kindergärten zu
verbessern. In den Kindergärten können die Kinder unter
der liebevollen Betreuung und Förderung von
ausgebildeten Erzieherinnen einen Ort der Geborgenheit
finden, wo sie mannigfaltige Anregungen bekommen und
ihre Fähigkeiten entwickeln können. Im fröhlichen Spiel
mit Altersgenossen können sie wenigstens für einige
Stunden am Tag ihren harten und tristen Alltag
vergessen.
Kindergärten helfen außerdem die Probleme von Frauen
mindern, die arbeiten müssen, um zum Familieneinkommen
beizutragen. Das gilt auch für die Erzieherinnen, die in
den Kindergärten Arbeitsplätze finden.
Seit dem Jahr 2000 fördert der
Deutsch-Palästinensische Frauenverein
einen Kindergarten der Frauenorganisation "Palestine
Women's Union" in der Stadt Khan Younis im Zentrum
des Gazastreifens.
Unser Projekt: Kindergarten der Palestine Women' s Union
in Khan Younis
Der Kindergarten der Palestine Women's Union (PWU) in
Khan Younis befindet sich auf einem gepachteten Gelände
von 900 m2 nicht
weit vom Zentrum von Khan Younis. Er umfasst ein
Hauptgebäude mit drei Gruppenräumen, einer Küche und
einer Veranda, eine nach zwei Seiten offene Halle, die
verschiedenen Zwecken dient, ein Nebengebäude mit
Toiletten und Wasch- und Trinkwasseranlage und einen
großen, z.T. mit einem Sonnenschutzdach überdachten Spielplatz
mit Spielgeräten für draußen (Rutschen, Wippe,
Karussell).Der Kindergarten wird von 85 Kindern im Alter
von 3-6 Jahren besucht, die von vier Erzieherinnen, die
Leiterin eingeschlossen, betreut
werden. Zum Mitarbeiterteam gehören außerdem ein
Hauswart sowie der Fahrer eines Minibusses, der weiter
entfernt wohnende Kinder in den Kindergarten
bringt.
Die Erzieherinnen sind in den vom Erziehungsministerium
der Palästinensischen Autonomiebehörde vorgeschriebenen
Kursen ausgebildet und haben, solange das möglich war,
zusätzlich weiterbildende Kurse in der Westbank besucht.
Die Geschäftsführung hat die Kindergartenleiterin
zusammen mit der Vorsitzenden der
PWU in Gaza, Frau Laila Klaibo. Frau Klaibo ist
auch die Ansprechpartnerin für den
Deutsch-Palästinensischen Frauenverein.
Alle MitarbeiterInnen erhalten-
wenn auch bescheidene- Gehälter, es sind durch diesen
Kindergarten also mehrere Teilzeitarbeitsplätze
geschaffen worden.
Der Kindergarten ist auf finanzielle Hilfe ausländischer
Hilfsorganisationen angewiesen. Die Eltern
der Kinder bezahlen zwar grundsätzlich Beiträge,
die jedoch je nach Einkommensverhältnissen sehr
unterschiedlich ausfallen und in Krisensituationen
starken Schwankungen unterworfen sind. Besonders
kinderreiche und bedürftige Familien bezahlen keine
Beiträge.
Durch die
zweite Intifada,
durch die Blockade des Gazastreifens und die Zurückhaltung
großer Geldsummen aus Israel und den westlichen
Ländern seit Beginn des Jahres 2006 und schließlich
durch die Gazakriege 2008/
2009,2012 und vor allem 2014 mit teilweise
flächendeckenden Zerstörungen haben
die meisten Eltern ihre Einkommensgrundlage verloren
(Verlust des Arbeitsplatzes in Israel und innerhalb des
Gazastreifens, Ausbleiben von Gehältern, Vernichtung von
Obst- und Gemüseplantagen und
Häuserzerstörungen durch das israelische Militär).
Deshalb erhält
der Kindergarten zu geringe Beiträge
und ist mehr denn je auf Hilfe aus dem Ausland
angewiesen.
Die Regionalgruppe Hamburg des Deutsch-Palästinensischen
Frauenvereins unterstützt den Kindergarten in Khan
Younis mit jährlich mindestens 10 000, möglichst aber
mit 12 000 oder mehr Euro.
Dieser Betrag deckt einen Großteil des Budgets. Er wird
in erster Linie für die Finanzierung der Gehälter der
Mitarbeiterinnen des Kindergartens und die pädagogische
Ausstattung des Kindergartens verwendet (Vorschulbücher
und -hefte, Bastelmaterial, Papier- und
Schreibmaterial), außerdem werden davon auch die Pacht
für das Kindergartengelände und die Kosten für einen
Minibus und den Fahrer zum Transport weiter entfernt
wohnender Kinder und Erzieherinnen bezahlt. Die Kinder
bekommen auch Getränke und kleine Snacks, manchmal auch
richtige Mahlzeiten im Kindergarten und nach
Möglichkeit auch Kindergartenkleidung
(„Uniformen“). Ein geringer Teil des Betrags wird in
den Sommerferienmonaten auch dafür verwendet, im Rahmen
eines sog. summer camps (Sommerfreizeit) mit den
Kindergartenkindern Ausflüge zu machen und für sie und
auch für Schulkinder verschiedene Kurse und
Aktivitäten in den Räumen des Kindergartens anzubieten.
Seit 2012 wird das summer camp vom Projekt „Ferien vom
Krieg“ des „Komitees für Grundrechte und Demokratie“
finanziert.
Der Kindergarten in Khan Younis lief auch während
der Zweiten Intifada und läuft auch trotz
der ständigen Verschlechterung der wirtschaftlichen
Situation im Gazastreifen seit der Blockade und den
neuen Restriktionen und Angriffen durch die israelische
Armee seit 2006 sehr gut weiter. In den Gazakriegen Dezember
2008/ Januar 2009 und November 2012 blieb der
Kindergarten unbeschädigt, und glücklicherweise gab es
unter den Kindergartenkindern und ihren Familien keine
Todesopfer. Im besonders verheerenden Krieg 2014 wurden
die Wände des Kindergartens beschädigt und einige
Familien wurden obdachlos oder verloren Angehörige. Nach
den jeweiligen Waffenstillständen nahm
der Kindergarten seine Arbeit immer sofort wieder auf
und die Erzieherinnen
gaben und geben sich alle Mühe, die traumatisierten
Kinder zu trösten und ihnen ein Stück Geborgenheit und
Freude in ihrem harten Alltag zu vermitteln. Durch
Maltherapie und darstellendes Spiel ermöglichen sie den
Kindern, ihre Traumata zu bewältigen. Manchmal werden
auch Psychotherapeuten dazu herangezogen.
Die Aktivitäten im Kindergarten entsprechen denen in
unseren Kindergärten: Es
wird gesungen und gebastelt, manchmal getanzt und
Kaspertheater gespielt. Natürlich spielen die Kinder
auch mit Puppen oder Brettspielen oder bauen mit
Legosteinen, und regelmäßig spielen sie draußen. Die
Kinder werden in einer liebevollen Atmosphäre
zu Gewaltfreiheit und Toleranz erzogen.
Die Fünf-Sechsjährigen haben Vorschulunterricht: Sie
lernen bereits etwas Lesen, Schreiben und Zählen,
außerdem auch die lateinische Schrift und ein bisschen
Englisch, z.B. die Zahlen bis 10 auf Englisch. Dafür
gibt es Bildmaterial an den Wänden, eine Wandtafel und
Vorschulbücher.
Die Erzieherinnen sorgen
auch für
regelmäßige Gesundheitskontrolle der Kinder durch
Ärzte, die die Kinder auch über richtige Zahnpflege und
Erste Hilfe informieren.
Diese gute Arbeit des Kindergartens halten wir für
außerordentlich wichtig und segensreich.
Für die Weiterführung
des Kindergartens sucht der Deutsch-Palästinensische
Frauenverein dringend Sponsoren!
Spendenkonto: Hamburger
Sparkasse IBAN: DE46200505501252127681 BIC:
HASPDEHHXXX Bitte immer als Verwendungszweck: "Kindergarten in Gaza"
angeben!
Verantwortliche Kontaktperson:
Karin Steinbrinker, Klövensteenweg 89 a,
22559 Hamburg email: Karin.Steinbrinker@t-online.de oder
über info@dpfv.org
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